Montag, 20. Oktober 2014

Anne Wizorek - Weil ein #Aufschrei nicht reicht


Autorin: Anne Wizorek
Titel: Weil ein #Aufschrei nicht reicht - Für einen Feminismus von heute
Genre: Sachbuch
Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Fischer
Erscheinungsdatum: 25. September 2014
ISBN: 978-3596030668
Wertung: ****
(Da es sich hierbei um ein Sachbuch handelt fällt die Bewertung in den einzelnen Kategorien aus)

Der Hashtag #Aufschrei, ins Leben gerufen von Anne Wizorek hat im Frühjahr 2013 für Aufsehen gesorgt, als tausende Frauen von ihren Erfahrungen mit Alltagssexismus und –belästigung erzählt und sich somit Luft gemacht haben. Über ein Jahr später bringt Anne Wizorek ihr Buch heraus, um zu zeigen, dass es damit noch lange nicht getan ist, dass es immer noch Gründe gibt, sich für den Feminismus zu engagieren.

 Anne Wizorek chattet abends mit ihren Freundinnen, als das Thema Alltagssexismus aufkommt und wie häufig Frauen doch belästigt werden und das einfach so hinnehmen (müssen). In Anlehnung an eine vorherige Aktion schlägt sie vor, das ganze unter dem Hashtag #Aufschrei zusammenzufassen und ist überwältigt, wie schnell dieser sich in ihrem Netzwerk aus Bekannten und Freunden verbreitet. Schon am nächsten Tag bekommt sie erste Anfragen für Interviews und die #Aufschrei-Welle ist nicht zu stoppen. Sie wird in Talkshows eingeladen, gibt Interviews und muss zwischenzeitlich auch immer wieder herbe Kritik einstecken. Warum man sich als Frau zum Opfer macht, dass doch nicht alle Männer gleich sind… Aber sie bekommt auch sehr viel Zuspruch. Von Frauen, denen Schlimmes widerfahren ist, von anderen, die glaubten, sie seien alleine mit ihren Geschichten und von Männern, die schockiert sind über das, was sie dort lesen. Mit ihrem Buch will sie nun erklären, warum Feminismus immer noch notwendig ist, wie Sexismus und Rassismus einfach toleriert werden und warum wir dringend eine Frauenquote brauchen. Sie erzählt, wie sie selbst zum Thema gekommen ist, welche Vorbilder sie hat und warum sie sich erst nicht getraut hat, sich als Feministin zu bezeichnen. Außerdem gibt es eine Timeline zum Thema Frauenrechte, die zeigt, wie unterschiedlich die Entwicklungen zum Teil in verschiedenen Ländern waren. Zum Schluss gibt sie noch Ratschläge für diejenigen, die sich für das Thema interessieren, Links zu feministischen Blogs und Magazinen, stellt interessante Persönlichkeiten vor und macht Mut, sich für die Sache einzusetzen.

Ich fand schon letztes Jahr die #Aufschrei-Aktion interessant (die übrigens zeitgleich mit der Brüderle-Geschichte war, aber nichts damit zu tun hat) und Anne Wizorek sympathisch. Mit der Zeit ist sie aber wieder etwas seltener geworden in den Medien und deshalb habe ich mich gefreut, ihr Buch lesen zu können. Aus ihrem Blickwinkel berichtet sie über verschiedene Stellen, an denen es aus Frauensicht ordentlich hakt, klärt Missverständnisse auf und räumt mit dem Vorurteil auf, dass Feministinnen Männer hassen und keinen Wert auf ihr Äußeres legen. Wer generell schon Interesse am Thema hat, der wird das Buch gerne lesen, obwohl keine dramatischen Neuigkeiten drin stehen. Es ist einfach kompakt und interessant. Und wer sich bisher nicht dafür interessiert hat, naja, der sollte vielleicht mal darüber nachdenken, zumindest ein oder zwei Kapitel zu lesen, manchmal kann einem das nämlich schon die Augen öffnen.



Was sagt ihr zum Thema?

Bis demnächst, Jenny xoxo

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